Liebe Leserinnen und Leser!
Im letzten Beitrag haben wir uns bereits mit der Relevanz von Zielen für unseren persönlichen und beruflichen Erfolg beschäftigt. Nun wollen wir uns anschauen, wie wir sicherstellen, das wir als eine Art Ein-Mann-Unternehmen diese Ziele auch wirklich erreichen.
Schritt 1: Herunterbrechen der Ziele
Gehen wir einmal davon aus, dass sinnvolle Jahresziele vereinbart sind. Die Frage, die wir uns jederzeit stellen sollten und auch eine Antwort darauf haben sollten, ist:
„Was ist diese Woche an Aktivitäten erforderlich, um auf den Weg zu meinen Zielen „on track“ zu sein?“ Um eine Antwort auf diese Frage geben zu können, müssen wir die Ziele zunächst auf Wochenziele herunterbrechen. Die erste Frage, die wir uns also jede Woche stellen sollten (oder besser noch: am Ende der Vorwoche): „Welche Ergebnisse muss ich diese Woche erzielen, um meine Jahresziele zu erreichen?“
Schritt 2: Verknüpfung der Wochenziele mit Aktivitäten
Da diese Wochenziele viel greifbarer sind, ist es auch deutlich einfacher einzuschätzen, welche Aktivitäten erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen. Auch ist die Lernkurve viel steiler. Wir lernen von Woche zu Woche, ob unsere Einschätzung richtig war und werden so immer besser darin, die richtige Wahl zu treffen.
Schritt 3: Sicherstellen, dass wir diese Aktivitäten auch umsetzen
Jeden Tag kommen Dinge auf uns zu, die wir nicht vorausplanen können: Reklamationen von Kunden, zusätzliche vom Chef übertragene Aufgaben, Ausfall von Mitarbeitern, usw. Wie sollen wir nun sicherstellen, dass genügend Zeit übrigbleibt, für die Aktivitäten, die zum Erreichen unserer Wochenziele erforderlich sind.
Nehmen wir hier mal eine Anleihe beim Thema Geld. Viele Menschen sparen kein (oder zu wenig Geld), weil sie am Ende des Monats zurücklegen wollen, was übriggeblieben ist. In der Regel machen sie die Erfahrung, dass nichts übriggeblieben ist. So ähnlich verfahren die meisten Menschen auch mit ihrer Zeit. Sie erledigen zunächst all die (teils vermeintlich) dringenden Dinge, und kommen dadurch nicht mehr dazu an den wichtigen Themen zu arbeiten, die sie ihren Zielen näherbringen.
Ich habe mich mehrere Jahre intensiv mit Zeit- und Selbstmanagement beschäftigt. Wenn ich aus alle den Tipps und Tools eine einzige Sache auswählen sollte, die den größten positiven Effekt auf unsere Ziele hat, dann ist es genau die, die uns auch hier weiterhilft: Termine mit sich selbst.
Manche nennen es „Stille Stunde“, andere „Blockzeit“. Ich nenne es gerne einen „Termin mit uns selbst“. Mehrmals pro Woche sollten wir einen Zeitblock einrichten, an dem wir ungestört an unseren Zielen arbeiten. Und „ungestört“ heißt „ungestört“. Keine Telefonate, keine E-Mails, keine offene Bürotür.
Natürlich taucht die Frage auf, wie oft soll ich einen solchen „Termin mit mir selbst“ einrichten. Das hängt von vielen Faktoren ab: vom Job, vom Arbeitsumfeld, von der Höhe der Ziele, etc. Als Richtmaß für den Anfang könnten drei Blöcke á 2 Stunden pro Woche gelten. Viele Menschen sind erstaunt darüber, was man in 6 Stunden ungestörter Arbeit alles erreichen kann.
Als Antwort auf diesen Vorschlag höre ich oft: „Das geht bei mir nicht“. Stellen wir uns besser die Frage: „Wie kann ich es möglich machen?“ Ein Kollege übernimmt in dieser Zeit die Anrufe (und Sie tun es später für ihn). Mails werden danach beantwortet (E-Mail-Benachrichtigung unbedingt ausschalten: kein Ton, kein visuelles Signal). Zeiten nutzen, in denen typischerweise eher weniger los ist.
Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich stehe beispielsweise jeden Morgen um 4:30 auf. Zwischen 05:00 Uhr und 07:00 Uhr kommen selten Anrufe. Diesen Artikel schreibe ich gerade im Zug. Aber da sind wir wieder beim Thema Disziplin. Wie wichtig ist uns das Erreichen unserer Ziele wirklich? Was sind wir bereit, dafür zu tun.
Fazit
Zeit- und Selbstmanagement ist eine Frage des Systems:
- Herunterbrechen der Jahresziele auf Wochenziele
- Festlegen der notwendigen Aktivitäten, um die Wochenziele zu erreichen
- Sicherstellen, dass diese Aktivitäten auch umgesetzt werden
Klingt einfach? Ist es auch. Die entscheidende Frage ist: Haben wir die Disziplin, ein solches System umzusetzen. Sprechen wir uns in einem Jahr wieder. Ich bin gespannt zu hören, was sich in Ihrem Leben verändert hat.
Zeitmanagement ist für Sie eine echte Herausforderung? Besuchen Sie doch den entsprechenden Dale Carnegie Kurs – wir helfen Ihnen gerne weiter.
Mit den besten Grüßen,
Ihr Andreas Iffland

Unter den ca. 3.000 Dale Carnegie Trainern weltweit gehört Andreas Iffland zu den 30 Carnegie-Mastern, die für die Trainerausbildung verantwortlich sind. Seit 2002 hat er mit Kunden, Teilnehmern und Trainer aus allen Kontinenten gearbeitet. Seine mehr als 25-jährige Tätigkeit in Sales und Sales Management sind der Grund dafür, dass neben der Trainerausbildung Verkaufstrainings sein Spezialgebiet sind.