Die Kraft der Motivation – oder wie Sie morgens ohne Wecker aus dem Bett springen

Liebe Leserinnen und Leser,

welche Gedanken kommen in Ihnen hoch, wenn es um das Thema Motivation geht? Fühlen Sie sich regelmäßig so voller Tatendrang, dass Sie am liebsten alle Ihre Pläne gleichzeitig in die Tat umsetzen möchten und dabei die Sorge haben, dass Sie noch ein weiteres Leben bräuchten, um alles unter einen Hut zu bekommen?

Dieser Artikel soll sie unterstützen, wenn es Ihnen wiederholt an Motivation mangelt. Ich wünsche mir, dass Sie tatsächlich morgens ohne Wecker aus dem Bett springen, weil sie so begierig darauf sind, Ihre Pläne in die Tat umzusetzen und deutlich mehr Lebensfreude verspüren.

Was ist Ihr persönlicher größter Antrieb?

Der dominanteste Grund für chronische Antriebslosigkeit ist das ausbleibende ‚Warum‘ im Leben. Stellen Sie sich folgende Fragen: Warum tun Sie jeden Tag das, was sie tun? Wofür sind Sie angetreten in diesem Leben? Wie würde der Buchtitel Ihres Lebens heißen? Ja, das sind tiefe Fragen. Sie bekommen von mir auch nicht die üblichen „0815-Express-Motivationsmaßnahmen“, um schnell die Symptome zu betäuben, damit Sie „durchhalten“ können bis zum Wochenende.

Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben, wie ein starkes ‚Warum‘ aussehen und welche Auswirkungen es auf Ihr Leben haben könnte.

Vor einigen Jahren, bevor ich hauptberuflich als Trainer für große Unternehmen arbeitete, saß ich in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit. An einer Station angekommen, beobachtete ich die Menschen beim Aussteigen und sah bewusster als sonst in ihre Gesichter. Ich blickte in lauter graue, traurige, gestresste Gesichter. Erdrückt vom Alltag, mangelnder Gesundheit aufgrund ungesunder Ernährung, Zigaretten und falscher Lebensweise. Sie liefen in einen Job, den sie hassten, lebten ein Leben, das sie nicht erfüllte. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass meine junge Tochter (ein kleiner, durchaus frecher, rothaariger Engel), in genau dieser Welt aufwachsen wird. Sie darf später ebenfalls in einen städtischen, grauen Kasten gehen, an dem ihr ihr freies Denken, ihre Kreativität abtrainiert und sie für eine bevorstehende Infrastruktur vorbereitet wird. Sie wächst ohne das nötige Wissen auf, wie man erfolgreiche Beziehungen aufbaut, selbstsicher auftritt, sich richtig ernährt, emotionale Themen behandelt usw. Die Anleitung für eine glückliche Zukunft wird ihr vorenthalten und sie endet in einem nur teilweise erfüllten Leben. Allein der Gedanke daran, dass ich später auf mein Leben zurückblicken und der Tatsache ins Auge sehen müsste, dass ich nichts dagegen unternommen habe, nur weil ich ständig meinem inneren Schweinehund nachgiebig war, war Motivation genug.

Ab diesem Zeitpunkt wusste ich eines ganz genau: ich werde alles dafür geben, um in dieser Gesellschaft einen wertvollen Beitrag zu leisten, der nachhaltig etwas verändert. Ich werde als Persönlichkeitstrainer anderen Menschen dabei helfen, in ihre Kraft zu kommen und aus ihrem Leben ein fantastisches Meisterwerk zu formen. Seitdem kämpfe ich jeden Tag dafür, dass diese Welt zu einem Ort wird, in dem meine Tochter sich optimal entfalten und später sagen kann: „Ich bin stolz darauf, dass es meinen Papa gibt!“

Das ist mein ‚Warum‘ in meinem Leben, welches mich jeden Tag antreibt. Der Grund dafür, dass ich jedes Mal 100% in meinen Trainings für meine Teilnehmer gebe, egal ob ich schlecht geschlafen habe oder mit dem falschen Fuß aufgestanden bin.

Was ist Ihr ‚Warum‘? Was treibt Sie wirklich an?

Sie sollten sich diese Frage stellen und solange dranbleiben, bis Sie eine klare Antwort darauf haben. Geben Sie sich Zeit.

Ich empfehle Ihnen, neben Ihren eigennützigen Zielen (z.B. Materielles, Wohlstand, Sicherheit etc.), auch altruistische zu verfolgen. Der Antrieb ist dadurch noch größer, es bietet Ihnen mehr Erfüllung und die Auswirkungen sind weitläufiger, da deutlich mehr Leidenschaft hinter Ihren Handlungen steckt.

So verstärken Sie Ihre Motivation

Schauen Sie sich doch bitte für einen kurzen Moment nochmal das Wort ‚Motivation‘ an. Welches kleine Wort können Sie darin noch entdecken? Richtig, es ist natürlich das Wort ‚Motiv‘. Die Qualität Ihrer Bilder, die Sie vor Ihrem geistigen Auge sehen, bestimmt den Grad der Motivation, die Sie fühlen.

Lassen Sie uns ein praktisches Experiment machen, um Ihnen einen Beweis dafür zu liefern, warum es wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig ein positives Kopfkino visualisieren.

Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie liegen in der Sonne auf einem Liegestuhl. Sie spüren die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, hören das Plätschern des Wassers. Neben Ihnen steht ein kleiner Tisch, auf dem eine halbe Zitrone auf einem Teller liegt. Sie verspüren plötzlich starken Durst nach diesem sauren Zitronensaft. Sie greifen nach der Zitrone, werfen Ihren Kopf in den Nacken, halten die Zitrone über Ihren offenen Mund und pressen sie aus. Der Saft tröpfelt in Ihren Mund, bis er komplett voll mit Zitronensaft ist und Sie ihn genüsslich herunterschlucken. Was genau ist gerade in Ihrem Mund passiert? Die meisten berichten, nachdem sie es sich bildhaft vorgestellt haben, dass ihr Gaumen zu kribbeln angefangen und der Mund mehr Speichel produziert hat. Warum reagiert unser Körper so? Warum reicht die bloße Vorstellung aus, das Gesicht zu verziehen?

Die Theorie dahinter ist einfach, in sich jedoch komplex. Unser Gehirn erkennt nicht, ob das was gerade passiert real oder nur Einbildung ist. Es erkennt den Unterschied nicht. Das ist auch der Grund, warum unsere Träume uns so real vorkommen. Wir wachen teilweise währenddessen auf und fragen uns für ein paar Sekunden, ob wir gerade wirklich in unserem Bett liegen, oder noch im Traum gefangen sind.

Wenn also unser Körper auf geistige Bilder ebenso reagiert, als würden sie wirklich gerade passieren, wäre es doch schlau, genau diese zu beeinflussen, um unsere Gefühlswelt zu steuern. Dies ruft schließlich körperliche Reaktionen hervor, die wiederum Ergebnisse in unserem Leben kreieren. Statt sich morgens die heftigen News-Schlagzeilen anzusehen, könnten wir uns auch Bilder von Zielen visualisieren, die wir in unserem Leben erreichen möchten. Die Wirkung wird eine andere sein, garantiert! Auch der morgendliche Gruß an die Kollegen wird enthusiastischer sein als sonst, weil Sie nun motivierter sind!

Warum Sie den höchsten Preis zahlen, wenn Sie zögern

Kommen wir zuletzt zu einem der mächtigsten Werkzeuge, wenn es um Motivation geht. Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben:

Vor einigen Monaten saß ich abends mit einem alten Freund bei einem Bier zusammen. Nach einer Weile Plauderei, setze wieder mal meine Berufskrankheit ein und ich fing an, ihn ungefragt zu coachen: „Du Berti, lass uns mal ein kleines Experiment machen. Stell dir mal vor, ich würde dir jeden Tag 86.400€ geben. Du dürftest das gesamte Geld ausgeben, für alles was du möchtest. Es gibt allerdings zwei Dinge, die du dabei wissen musst: Du darfst das Geld nicht sparen. Wenn etwas übrig bleibt, wird es gelöscht. Außerdem kann es sein, dass es jeden Tag vorbei ist und ich dir den Hahn zudrehe.“

Er blickte mich gespannt an und meinte: „Hört sich bis jetzt gut an!“ „Ok, nun meine Frage: was würdest du mit dem Geld jeden Tag machen?“ „Na… ich würde es ausgeben. Für alles Mögliche. Und ich würde es natürlich auch investieren.“ „Wirklich alles? Jeden Tag? Oder würdest du, wenn was übrig bleibt am Ende des Tages, das Geld verschwinden lassen?“ „Nein, sicher nicht. Dann würde ich es noch auf den letzten Drücker verschenken.“

Es ist doch interessant, wie wir Menschen ticken, oder? Wenn es um Geld geht, würden wir keinen Cent verschwenden. Wir würden es mit vollen Händen ausgeben. Bis auf den letzten Cent. Nur, wie sieht es mit einer Sache aus, die noch viel wertvoller als alles Geld dieser Welt ist: unsere Zeit?

Jeden Tag werden Ihnen 86.400 Sekunden gutgeschrieben. Einsparen geht nicht. Der „Hahn“ kann auch jederzeit abgedreht werden… nutzen Sie Ihre Zeit genauso sinnvoll, wie Sie das Geld im anderen Fall ausgeben würden? Leben Sie jeden Tag zu 100% bewusst und genießen Sie jede einzelne Sekunde? Mag sein, dass das viel verlangt ist, aber es lohnt sich, sich dem anzunähern. Wir haben nur das eine Leben. Wie viel Zeit vertrödeln wir für unnötige TV Sendungen, E-Mails checken und Social-Media-Kanäle?

Mein Freund Berti war schockiert und gleichzeitig auch erleichtert über die Erkenntnis: „Darüber habe ich mir so noch nie Gedanken gemacht…“ „Ja, weist du was auch ziemlich augenöffnend sein kann? Wenn man mal die Tage ausrechnet, die man noch zu leben hat. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes beträgt 85 Jahre. Das wären dann rund 31.000 Tage… wirkt plötzlich ziemlich real, oder? Nehmen wir jetzt mal einen 35-jährigen. Wenn er jetzt theoretisch noch 50 Jahre zu leben hätte, dann sind das gerade mal 18.250 Tage! Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo uns das bewusst wird, sollten wir doch jeden Tag so leben, als wäre es der letzte, alle Träume und Pläne in die Realität umsetzen, oder etwa nicht?“

In diesem Moment riss Berti seine Augen weit auf, sprang vom Stuhl und rief: „Hey, ich muss was tun! Vince, jetzt ehrlich! Ich muss irgendwas ändern in meinem Leben, das ist ja ein Witz, wie wenig Zeit wir eigentlich haben!“

Wir amüsierten uns prächtig über seine Reaktion und seine Erkenntnisse. Interessant vor allem war, wie unfassbar schnell die Motivation in ihm aufkam, nachdem er seine Uhr lauter ticken hörte.

Machen Sie den Test. Rechnen Sie sich aus, wie viele Tage Sie noch erleben dürfen. Wie viel wertvolle Zeit Ihnen noch geschenkt wird. Auch wenn das Ergebnis unangenehm erscheinen mag, blicken Sie der Tatsache mutig ins Auge.

Ich meine, wann lernen wir mehr? Wenn wir fröhlich auf der Schaukel schwingen und es uns gut geht, oder wenn ein Familienmitglied stirbt und wir feststellen, dass wir viel zu wenig Zeit mit ihm verbracht haben? Sorgen Sie sich nicht darum, zu wenig Zeit übrig zu haben. Bereuen Sie es nicht, sie teilweise verschwendet zu haben.

Akzeptieren Sie es und fassen Sie den Entschluss, ab sofort, einen Ihrer kostbarsten Vermögenswerte, dauerhaft sinnvoll zu investieren. Entdecken Sie Ihr ‚Warum‘ und richten Sie Ihr ganzes Leben darauf aus. Investieren Sie einen Großteil Ihrer Zeit in die Beantwortung dieser Frage, indem Sie langfristig danach streben, nur noch Tätigkeiten auszuführen, die Sie glücklich machen. Führen Sie ab jetzt ein Leben, auf das es sich später lohnt zurückzublicken!

Vincent

 

 

Herzlich

Vincent Schwarzmeier

Dale Carnegie Business Coach

Lässt sich Selbstbewusstsein aufbauen?

Selbstbewusstsein ist angeboren. So erscheint es mir zumindest, wenn ich Kinder ansehe. An ihrem Verhalten können wir erkennen, dass sie sich in jede Herausforderung ohne Selbstzweifel hineinwerfen und erst im Nachhinein ihre Rückschlüsse ziehen. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen analysieren sie nicht stundenlang vorher, vergleichen sich nicht mit anderen Kindern und besuchen auch keine intensive Fachschulung, um ein Zertifikat für ihre Fähigkeiten zu erhalten. Wenn ein Kind laufen lernt, dann fällt es immer wieder hin und steht trotzdem immer wieder auf. Von diesem Verhalten, das von einem Urvertrauen geprägt ist, können wir einiges lernen!

Wie kommt es, dass wir im Laufe unseres Lebens das Vertrauen in unsere Fähigkeiten verlieren?

Wir alle sind geprägt von individuellen Erfahrungen, dem Feedback unserer Mitmenschen und in der Vergangenheit gesetzten Grenzen. Diese persönliche Historie, die oft von Rückschlägen, Enttäuschungen und wenig zwischenmenschlicher Anerkennung geprägt ist, trennt uns heute von dem uns von Natur aus gegebenen Selbstbewusstsein. Wir sind also mental negativ vorprogrammiert. Unsere innere Angst, etwas falsch zu machen und nicht gemocht zu werden, schränkt uns im Alltag ein.

Neuer Mut durch Achtsamkeit

Was können wir tun, um wieder unbeschwert, ohne Sorgen und Grübeleien, an uns selbst und unsere Stärken zu glauben? Das Zauberwort heißt Achtsamkeit. Indem ich achtsam beobachte, was meine Gedanken machen, kann ich meine Unsicherheiten besser erkennen und dann gezielt daran arbeiten, diese aufzulösen.

Unser Verstand ist den ganzen Tag damit beschäftigt, uns vor unangenehmen Situationen zu beschützen. Wenn wir z.B. in einem Meeting sitzen und etwas sagen möchten, währenddessen aber die Unsicherheit darüber aufkommt, ob das Gesagte auch gut ankommt, können wir aufmerksam beobachten, wie unser Verstand eine Ächtung unserer Person vermeiden möchte.

Wir müssen ein Verständnis dafür entwickeln, dass unser pathologischer „innerer Kritiker“, es nur gut mit uns meint. Er will uns vor Unangenehmem bewahren. Mit diesem Bewusstsein über unsere mentalen Prozesse, können wir den Kritiker in uns beruhigen und ihm klarmachen, dass dies keine „lebensbedrohliche“ Situation ist. Ab diesem Moment werden wir spürbar feststellen, wie unsere Selbstsabotagen nach und nach weniger werden.

Allein schon die Erkenntnis, dass ein starkes Selbstbewusstsein längst in uns schlummert, verborgen hinter einem „Unsicherheitsgestrüpp“, kann uns beflügeln. Diese Erkenntnis kann mehr bewirken, als sich der Aufgabe stellen zu müssen, mühsam jahrelang Selbstbewusstsein „neu aufzubauen“.

„Grenzen existieren nur in unserem Kopf“

Der erste Schritt ist also Erkenntnis und Bewusstsein.

Und wie kann ich nun wieder Zugang zu meinem angeborenen Selbstbewusstsein finden und dieses auch fortan fühlen und ausdrücken?

Lassen Sie mich dazu kurz das Verständnis von „Selbstbewusstsein“ definieren, um ein klareres Bild von diesem Begriff zu erhalten. Selbstbewusstsein bedeutet nicht, zu denken: „Ich bin der Beste! Der Tollste! Ich kann alles!“. Es bedeutet vielmehr, das Bewusstsein zu entwickeln, auch ohne den aktuellen Besitz einer bestimmten Fähigkeit, ein Ziel erreichen zu können. Der Glaube daran, dass ich auf dem Weg zu meinem Ziel alles Notwendige erlernen und jede Herausforderung überwinden kann – das ist Selbstbewusstsein!

Der kürzeste, fundamentalste Weg zu einem gesunden Selbstbewusstsein hängt von einer entscheidenden mentalen Fähigkeit ab: dem positiven Umpolen unseres Denkens über uns selbst.

 

Tipps für starkes Selbstbewusstsein

Beginnen Sie ein Erfolgstagebuch zu schreiben. Notieren Sie jeden Abend fünf Dinge, die Ihnen am heutigen Tag gut gelungen sind. Das können die banalsten Dinge sein: „Heute habe ich 15 Minuten an meinem neuen Projekt gearbeitet…ich habe gesund zu Mittag gegessen…bei der Meinungsverschiedenheit mit meinem Kollegen habe ich meinen Standpunkt souverän vertreten“ – und so weiter.

Gewöhnen Sie sich daher daran, Ihren Fokus auf Ihre Stärken und Erfolge auszurichten. Konzentrieren Sie sich auf Ihre guten Seiten. Wenn Sie Ihr Bewusstsein mit positiven Gedanken und imaginären Bildern füttern, die Sie selbst im besten Licht zeigen, wird sich Ihr Selbstbild automatisch verändern.

Scheuen Sie sich auch nicht davor, „zu selbstbewusst“ zu wirken!

Wer direkt in die Sonne blickt, wird von ihr geblendet. Doch die Sonne macht sich darüber keine Sorgen, sie strahlt in voller Pracht und schenkt den Menschen Wärme und Energie.

Strahlen auch Sie Ihr Selbstbewusstsein ohne Bedenken aus. Es schlummert längst in Ihnen und wartet nur darauf, geweckt zu werden!

vincent

 

Herzlich

Vincent Schwarzmeier

Dale Carnegie Business Coach

 

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Die emotionale Komponente bei Veränderungsprozessen

Liebe Leserinnen und Leser,

Veränderung ist grundsätzlich nichts Schlechtes, denn sie ist eine Chance auf etwas Neues und Besseres. Dennoch ist Change gerade in Unternehmen gefürchtet und immer wieder Ursache für Kündigungswellen, demotivierte Mitarbeiter und Umsatzeinbrüche, da die Mitarbeiter emotional nicht abgeholt und ernst genommen werden.

Eine Veränderung verläuft immer nach dem gleichen Muster; jeder Betroffene muss dabei die gleichen Phasen durchlaufen. Deshalb spricht man auch von einem Change-Prozess.

Für den erfolgreichen Umgang mit den Veränderungen in einem Unternehmen hilft es, wenn Führungskräfte die Kübler-Ross-Kurve beachten und sich fragen, welcher Mitarbeiter gerade wo steht und was derjenige gerade braucht, um auch weiterhin motiviert zu bleiben und die Veränderung mitzumachen.

Kurvengrafik blog

Kurvenverlauf:

  • Phase 1: „Vorahnung“: Unruhe macht sich breit, die Gerüchteküche kocht, viel Zeit geht für Gerede drauf
  • Dann folgt die Verkündung der Entscheidung bzw. die Veröffentlichung der Veränderung
  • Phase 2: „Schock“ – Missinterpretation, Starre, viele wollen die Änderungen nicht wahrhaben und nicht annehmen, Stillstand, Schweigen
  • Phase 3: „Verneinung / Abwehr / Wiederstand“ – Ärger, Zorn, aktive Ablehnung, nicht mit mir! Die irren sich!
  • Aktiver Wiederstand, Stimmungs- und Meinungsmache, Fronten bilden sich
  • Phase 4: „Krise / Tal der Tränen“ – Verzweiflung, Selbstzweifel, Zweifel an dem Unternehmen, dem Chef oder der Zukunft
  • Phase 5: „Ausprobieren / Akzeptanz/ Anpassung“ – zaghaftes herantasten, ausprobieren des Neuen, erste Erfolge erleben
  • Phase 6: „Erneuerung / Commitment“ – Erfolge wiederholen sich, neue Routinen stellen sich ein, Sicherheit entsteht

»Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.«, sagte bereits Charles Darwin.

Sobald Sie als Führungskraft wissen, in welcher Phase der Kurve sich welcher Mitarbeiter grade befindet, können Sie entsprechend individuell auf ihn eingehen.

Besonders wichtig dabei ist eine ehrliche, transparente Kommunikation, damit Gerüchte gar nicht erst entstehen. Bleiben Sie in jeder Phase mit den Mitarbeitern im Gespräch, hören Sie zu und bieten Sie Orientierung und Hilfe an. Durch Wertschätzung, Empathie und eine positive Einstellung werden Sie jede Veränderung erfolgreich im Team realisieren.

Denn auch wenn uns Veränderungen im ersten Moment Angst machen oder unangenehm sind, bieten dieser Prozess auch die wunderbare Chance, das Team zu motivieren, das Potenzial jedes einzelnen zu erkennen und dessen Selbstvertrauen zu stärken.

Viel Erfolg und Mut zur Veränderung wünscht Ihnen

Birgit

 

Birgitt Eiglmeier

Dale Carnegie Business Coach

Erfolgsfaktor Fehler-Toleranz

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Irren ist menschlich. Trotzdem wollen wir lieber Recht haben. Wir haben bei uns und anderen meist eine sehr geringe Fehler-Toleranz und wollen auf keinen Fall dabei ertappt werden, wenn wir uns irren. Konzentrieren wir uns aber nur noch darauf, immer Recht zu haben und alles perfekt zu machen, vergessen wir oft, dass dies lediglich unserem „inneren Sinn der Richtigkeit“ entspricht – geprägt von unseren Erfahrungen, dem sozialen Umfeld, unserer Schulbildung, den kulturellen Einflüssen etc.

Mistake

Wir Menschen haben alle individuelle Filter und Rahmen, die durch unsere Werte und Erfahrungen geprägt sind. Wir sehen die Welt genau so, wie wir sie sehen wollen – und nicht unbedingt, wie sie wirklich ist. Jeder hat also seine eigene Wahrnehmung – und das ist auch gut so. Denn wäre das Leben nicht langweilig, wenn wir alle das gleiche Bild vor Augen hätten? Gerade weil jeder Mensch seine eigene Welt so kreiert, wie er sie gerne sehen möchte, gibt es doch so viele verschiedene Ansichten. Meiner Meinung nach macht das das Leben erst so richtig spannend, da wir genau deswegen so unglaublich viel voneinander lernen und profitieren können.

„Fallor Ergo Sum“ = „Ich irre, also bin ich.“ – St. Augustine

Recht haben zu wollen, sowie das Streben nach Perfektion, ist in unserer Kultur stark verwurzelt. Doch genau das hält uns oft davon ab, unser volles Potential zu entfalten. Denn Fehler zu machen ist nicht nur vollkommen in Ordnung, sondern vor allem auch notwendig, damit wir daraus lernen und uns so immer weiterentwickeln können!

Fehler sind eine Quelle für Produktivität und Kreativität. Wir brauchen diese Momente, in denen wir feststellen, dass wir auch mal irren und eventuell die Dinge nicht ganz so laufen, wie wir sie uns in unserer perfekten Welt vorgestellt haben.

Macht es also nicht viel mehr Sinn, sich der Meinung und Ansichten anderer gegenüber zu öffnen, um unseren eigenen Horizont noch mehr zu erweitern, anstatt immer Recht haben zu wollen? Wäre es nicht einfacher, seine Fehler zuzugeben und so Menschlichkeit zu zeigen? Könnten wir dann nicht eine Kultur schaffen, in der Fehler erlaubt sind, anstatt immer nur perfekt sein zu müssen, und in der wir gegenseitig voneinander lernen können, anstatt immer alles besser wissen zu müssen?

Das Leben ist voll mit schönen Überraschungen, wenn wir uns nur trauen und Mut zur Menschlichkeit zeigen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Mut und wundervolle Überraschungen!

annKr

 

 

Ihre Annie Wulf

Dale Carnegie Business Coach

Unsere Tipps für erfolgreiche Changeprozesse & Veränderungen

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Eine der größten Unwahrheiten, die vor anstehenden Veränderungen stets gepredigt werden, ist die Aussage: „Es wird alles besser werden!“. Viele Versprechungen und große Visionen werden kommuniziert, um die Bereitschaft der Mitarbeiter für die Veränderung zu steigern… Doch leider bleibt dies ein Wunsch. Im ersten Moment wird nämlich in der Regel alles schlechter – doch keine Sorge, das ist ganz normal!

Das 3-Phasen-Modell von Kurt Lewin zeigt in sehr einfacher Art und Weise, wie üblicherweise eine Veränderung bzw. ein Change-Prozess abläuft.

Lewin

In der Phase des Unfreeze werden alte Strukturen langsam aufgebrochen – so wie man ein Gulasch auch nicht direkt aus der Tiefkühlung in den Topf wirft und kocht.

Über alle 3 Phasen hinweg werden Menschen ganz unterschiedlich auf die anstehenden und akuten Änderungen reagieren. Doch genau diese Einstellung hat zusätzlich Einfluss auf die Veränderung und kann am Ende über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Grundsätzlich lassen sich hier zwei Einstellungen unterscheiden:

  • Positiv: Klasse, endlich passiert etwas.
  • Negativ: Warum denn, ist doch alles gut. Das wird nie was.

Unser Tipp: Nehmen Sie sich deshalb gerade in der ersten Phase viel Zeit, um die Veränderung vorzubereiten.

Danach kommt die Phase des Change – es geht nun also tatsächlich um die Realisation der Veränderungen. Während dieses Prozesses geht die Arbeitsleistung erstmal zurück.

Warum das logisch und vollkommen normal ist, lässt sich recht einfach erklären. Wird beispielsweise zum 1.8. das neue Modul zur Reisekostenabrechnung aktiv, so ist der Vorgang für alle Mitarbeiter bis Ende Juli gewohnt/geübt/normal. Ab dem 1.8. ist jeder Schritt dann jedoch neu, der Vorgang muss erst eingeübt werden. Dies gilt auch bei der Einführung eines neues IT-Systems – erst einmal wird es schwieriger, die Mitarbeiter müssen mehr nachdenken, es gibt keine Routine und die Fehlerrate steigt. Erst nach einiger Zeit steigt die Arbeitsleistung wieder an und landet hoffentlich auf einer neuen, höheren Ebene.

Zuletzt kommt die dritte wichtige Phase, die leider häufig vergessen, verkürzt und übersprungen wird: Refreeze. Nach einer Veränderung ist es sehr wichtig, wieder Ruhe einkehren zu lassen.

Unser Tipp: Geben Sie der Organisation und allen Mitarbeitern genügend  Zeit, um den neuen Prozess einzuüben bzw. die Veränderungen schätzen zu lernen…

Konzentriere nicht all Deine ganze Kraft auf das Bekämpfen des Alten, sondern darauf, das Neue zu formen.Sokrates

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Mut und Freude bei den nächsten Veränderungen.

Mit besten Grüßen

Birgit

 

 

 

Birgit Eiglmeier

(Dale Carnegie Business Coach)