Die Macht der Emotionen

Zum Thema Emotionen bietet uns die Literatur unzählige, teils widersprüchliche Meinungen. Lassen Sie uns gemeinsam etwas Licht ins Dunkel bringen.

Welche Arten von Emotionen gibt es?

Es gibt positiv-assoziierte Emotionen wie Begeisterung, Stolz, Mut, Anerkennung, Respekt, Stärke und Fröhlichkeit. Und es gibt negativ empfundene Emotionen, wie Angst, Trauer, Wut, Neid, Eifersucht, Gier, Sorge, Überforderung und Frustration.

Was sind überhaupt Emotionen?

Per Definition sind Emotionen ein „psychisches Phänomen, das durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird.“ Wir nehmen also etwas im Außen wahr und darauf basierend entstehen in unserem Körper Emotionen.

Allerdings entsteht nicht bei jedem Menschen die gleiche Emotion aufgrund des gleichen Ereignisses. Das gleiche Ereignis, die gleiche Nachricht, kann bei zehn Menschen zu zehn verschiedenen emotionalen Reaktionen führen. Jeder von uns hat in der Vergangenheit individuelle Erfahrungen gemacht und persönliche Glaubenssätze entwickelt, die die eigene emotionale Reaktion beeinflussen.

„Entscheidend für unser Wohlbefinden sind also nicht die äußeren Umstände, sondern unsere subjektive Bewertung der Situation.“

so Prof. Dr. Waldemar Pelz, Experte für Führungspsychologie

Zwischen der äußeren Situation und der Emotion steht also unsere persönliche Bewertung. Diese ist wiederum das Ergebnis unserer vorhergehenden Erfahrungen.

Die gute Nachricht ist: Wir sind äußeren Umständen nicht hilflos ausgeliefert, da diese nicht direkt für unser Empfinden ausschlaggebend sind. Wir haben es selbst in der Hand, die Situation zu bewerten.

Nehmen wir das Beispiel einer Kündigung: Mitarbeiter A war nach jeder früheren Kündigung mindestens zehn Monate arbeitslos und hat zahlreiche Bewerbungen schreiben müssen, um wieder eine Anstellung zu finden. Mitarbeiter B hat die Erfahrung gesammelt, mit seiner Qualifikation immer sofort unkompliziert wieder einen Job zu finden und in jeder Anstellung eine Menge neuer Fähigkeiten zu erlernen. Seine Komfortzone hat sich dadurch stark erweitert und sein Selbstbewusstsein ist gestiegen.

Wenn nun das äußere Ereignis „Kündigung“ stattfindet, wird es in Mitarbeiter A und Mitarbeiter B folglich völlig unterschiedliche Emotionen auslösen, da beide Personen die Situation anders bewerten. Mitarbeiter A als großes Drama, Mitarbeiter B als Chance auf Weiterentwicklung.

Ebenso ist es, wenn eine Beziehung endet: Der eine empfindet es als Weltuntergang, weil er vielleicht den Glaubenssatz hat, sein Leben alleine nicht schaffen zu können. Und der andere wird die Beziehung nochmals reflektieren, verarbeiten, dankbar zurückblicken und dann nach vorne schauen.

Wie wir auf etwas reagieren, hängt also mehr von uns, unserem Selbstwert, unseren Erfahrungen und Glaubenssätzen – unserem „Mindset“ ab, als von der Situation.

Können andere Menschen Gefühle in uns „einbauen“?

Wie ist es beispielsweise mit dem Satz „du machst mich immer so wütend!“? Ist dieser Satz wahr? Wahr ist, unser Gegenüber macht etwas, bringt zum Beispiel den Müll nicht runter. Alles andere ist Interpretation. Als Bemerkung könnte ich also stattdessen auch sagen „das ist ja interessant!“. Dies wäre neutraler als „du machst mich immer so wütend“. Die neutrale Reaktion setzt jedoch eine gewisse Reife und Selbstreflektion voraus. Damit begeben wir uns auf die Metaebene und beobachten die Situation und die eigenen Emotionen. Wir übernehmen die Verantwortung für die eigenen Emotionen und die Situation kann danach viel gelassener besprochen werden. Für unsere Emotionen sind wir selbst verantwortlich. Niemand kann sie in uns „einbauen“. Der andere kann sie nur auslösen, weil sie sowieso schon da waren.

Schauen wir uns das noch einmal genauer an.

Wie können wir mit unseren negativen Emotionen umgehen?

Es gibt grundsätzlich drei Arten, mit Emotionen umzugehen.

  1. Wir agieren sie aus. Sind wir wütend, brüllen wir unser Gegenüber an, um uns vermeintlich besser zu fühlen. Wir wollen dem anderen mitteilen, dass wir Recht haben und er Unrecht. Wir wollen die schlechten Gefühle los werden. Das führt dazu, dass die Energie der Wut nun zusätzlich auch noch beim anderen hängt. Energie löst sich nicht einfach auf, sie kann nur ihren Platz oder ihre Form verändern. In diesem Fall hat sie sich  auf unser Gegenüber ausgedehnt. Der andere wird sie, wenn er nicht ganz bewusst agiert, im Laufe des Tages an weitere Personen weitergeben.
  2. Wir verdrängen sie. Wir reden uns ein, dass wir über den Dingen stehen und uns „so eine Kleinigkeit“ doch gar nicht wütend macht. Die unterdrückte Wut bleibt, wo sie ist, nämlich in unseren Zellen und wir überspielen dies mit guter Laune. Platz und Form sind gleichgeblieben, die Wut ist weiterhin bei uns, hat sich nur versteckt. Sie zieht von ihrem Versteck aus weitere Situationen an, in denen sie wieder hervor kommen und sich zeigen kann.
  3. Wir beobachten und fühlen die Wut. Dies ist die einzige Vorgehensweise, bei der wir selbst Verantwortung für unsere Emotion übernehmen. Denn die Wut wie auch alle anderen Emotionen sind unsere Energie. Der andere kann sie, wie oben beschrieben, nur wecken, er kann sie nicht in uns „einbauen“.

Sind wir für die negativen Emotionen anderer verantwortlich?

Als bewusste, empathische Menschen sollten wir immer bemüht sein, mit anderen Menschen auf wertschätzende und verständnisvolle Weise zu interagieren. Es ist immer gut, nicht nur die eigene Sichtweise, sondern auch die des Gegenübers zu kennen und verstehen zu wollen (Dale Carnegie Empfehlung Nr. 17: Versuchen Sie aufrichtig, die Dinge vom Standpunkt der anderen aus zu sehen).

Gleichermaßen richtig ist, dass wir manchmal noch so einfühlsam und vorsichtig vorgehen können und der andere sich dennoch angegriffen fühlt. Dies wird, wie oben beschrieben, nicht durch die Situation mit uns ausgelöst, sondern dadurch, dass unser Gegenüber seine Bewertungen nach seinen Erfahrungen und Glaubenssätzen trifft und damit in ihm alte Emotionen angetriggert werden. Dies geschieht in Bruchteilen von Sekunden und es bedarf viel Achtsamkeit, diese Emotionen wahrzunehmen und zu verwandeln.

Es gilt also beides gleichermaßen: Im Umgang mit anderen sollten wir so wertschätzend wie möglich agieren. Zur gleichen Zeit ist jeder von uns für seine Emotionen und deren Verwandlung selbst verantwortlich.

Prof. Dr. Waldemar Pelz sagt dazu: „Emotionen haben einen entscheidenden Einfluss auf das Arbeitsklima und somit die Leistung in einem Unternehmen, einer Abteilung oder einem Team. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob die Zusammenarbeit einerseits von Emotionen wie Zuversicht, Entschlossenheit, Teamgeist und Begeisterung oder andererseits von Gefühlen der Feindseligkeit, Aggression, Gleichgültigkeit oder Frustration geprägt ist. Daher können positive Emotionen die Arbeitsproduktivität um ein Vielfaches steigern.“

Lassen Sie uns in diesem Sinne achtsam dafür sein, was wir nach außen ausstrahlen und unsere Verantwortung dafür übernehmen.

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Herzlich

Nicole Jantzen

Dale Carnegie Business Coach

Achtsamkeit im Alltag

Der „normale“, nicht achtsam gelebte Tag, sieht ungefähr so aus:

Wir stehen auf, trinken wie jeden Morgen unseren Kaffee, ziehen uns wie ferngesteuert an und fahren die gleiche Strecke wie jeden Tag zur Arbeit. Wir nehmen weder die Blumen und Käfer am Wegesrand wahr, noch sehen wir die Gesichter der Menschen, denen wir auf dem Weg begegnen. Wir erledigen unsere Arbeit und unser Abendprogramm, versuchen irgendwie alles zu schaffen und fallen abends todmüde ins Bett. Aus solch unbewusster Routine kann schnell ein Jahr oder auch ein ganzes Arbeitsleben werden.

Per Fernsteuerung durchs Leben

Das Leben rast an uns vorbei und am Ende der durchschnittlichen 80 Jahre Lebenszeit haben wir das Gefühl, „oh, das ging aber schnell vorbei!“.

Das Gefühl eines solchen Lebens ist eher lau und eintönig, oft auch gestresst. Wir wissen oft nicht, warum wir reagieren, wie wir es tun. Automatische Programme laufen ab, wir handeln aufgrund alter Glaubenssätze und folgen stereotypen Verhaltensmustern, die wir irgendwann einmal gelernt haben und aufgrund von Schutzmechanismen, die wir uns einmal angeeignet haben. Wir sagen oft „ja“ statt „nein“, um anderen zu gefallen und machen Dinge, die uns nicht guttun. Am Ende haben wir ein Leben gelebt, das nicht unseres war und haben nicht unser bestes „Ich“ zum Ausdruck gebracht.

Wie können wir das Steuer übernehmen?

Was heißt es nun, unser Leben durch Achtsamkeit in eine neue, aufregendere Richtung zu lenken?

Zuallererst einmal heißt es, bewusst beobachtend und interessiert durch den Tag zu gehen. Dabei können wir unsere Aufmerksamkeit auf viele verschiedene Ebenen richten. Da wären z.B. die eigenen Gedanken, Gefühle, Worte und Verhaltensweisen sowie das Leben der eigenen Werte.

Dabei werden wir so manches Mal denken „interessant, was es hier in mir denkt“, oder „interessant, wie ich hier gleich wütend werde. Wo das wohl her kommt?“. Oder auch „interessant, immer wenn jemand diesen Knopf bei mir drückt, handle ich so…“.

Werte wirklich leben

Ich kann meinen Fokus beispielsweise jede Woche auf etwas anderes legen. Lassen Sie uns im ersten Schritt einmal auf die Werte fokussieren:

Wir könnten folgendermaßen vorgehen. Wir könnten uns an einem Wochenende mal unsere wichtigsten Werte aufschreiben. Bspw. Mitgefühl, Fleiß, Geduld (wenn wir nach „Werte“ googlen, bekommen wir eine lange Liste hierzu). In der darauffolgenden Woche richten wir dann all unsere Achtsamkeit und Aufmerksamkeit darauf zu schauen, ob und wo wir diese Werte im Alltag leben. Vielleicht stellen wir erstaunt fest, dass wir zwar klare Werte haben, aber diese selber gar nicht leben, sondern im Gegenteil, sogar dagegen verstoßen.

Ein Beispiel zum Wert Ehrlichkeit: Viele Menschen sagen, was sie an anderen Menschen am meisten störe, sei Unehrlichkeit und Betrug. Wer hier mal eine Woche (oder auch einen Monat) dafür aufwendet, hinzuspüren, könnte wahrnehmen, dass wir selber auch nicht immer ehrlich zu anderen, und vor allem auch nicht zu uns selbst sind. Oft machen wir uns selbst was vor, um weiter in unserer Komfortzone verweilen zu können und nichts ändern zu müssen.

Beispielhaft sind hier Sätze wie „das passt schon mit meiner Gesundheit“, obwohl die Schmerzen immer schlimmer werden, oder „die Beziehung zu meinem Partner läuft schon“, wenngleich Machtkämpfe an der Tagesordnung sind oder auch „die Arbeit ist schon ok“, obwohl man schon längst innerlich gekündigt hat. Experten gehen von 20 bis 200 Lügen pro Person und Tag aus.

Betrachten wir den Wert „Ehrlichkeit“ nochmal unter einem anderen Aspekt. Manch einer mag denken, er lebt diesen Wert nun wirklich schon sehr gut. Bei achtsamer Betrachtung stellt er aber nun fest, dass er zwar das Herz auf der Zunge trägt, aber damit andere auch verletzt. Dieser könnte nun seine Aufmerksamkeit darauf richten, immer wenn er seine Wahrheit sagt, diese wirklich aus dem Herzen heraus und empathisch zu formulieren.

Hinsichtlich unserer Werte-Liste ist es also wichtig zu schauen, ob und wie wir diese von uns angestrebten Werte tatsächlich leben. Bei einer Diskrepanz zwischen definiertem Wert und tatsächlicher Umsetzung können wir im Alltag dann bei der nächsten Situation, die zu dem Thema passt, alle Achtsamkeit auf die Umsetzung legen. Dann nähern wir uns einem authentischen und integeren Leben und der besten Version von uns selbst.

Was fühlen wir da eigentlich?

Ein anderer Fokus kann sein, einmal alle Gefühle zu beobachten, die wir im Laufe eines Tages fühlen.

Auch wenn wir sie nicht sehen können, sind sie dennoch existent und beeinflussen uns andauernd. Die Autopilot – Reaktion auf schlechte Gefühle ist oft entweder, diese zu verdrängen oder jemand anderes dafür verantwortlich zu machen. Wenn wir Achtsamkeit im Alltag üben wollen, so bedeutet das, überhaupt erst einmal bewusst mitzubekommen, was es in uns fühlt. Auch hier ist wieder der neutrale Beobachter in uns gefragt, der erstmal überhaupt bemerkt, wann wir uns z.B. unwohl fühlen. Gefühle können wir zwischen Bauch und Brust wahrnehmen. Haben wir das Gefühl lokalisiert, können wir eine Weile mit ihm sein, es fühlen, erforschen, ihm zuhören, was es uns zu sagen hat und es dann wieder entlassen. Wichtig ist, die eigene Verantwortung für das Gefühl zu übernehmen. Es ist unser Gefühl, der andere Mensch ruft es vielleicht gerade nur in uns hervor. Im Laufe der Zeit lernen wir uns so immer besser kennen. Wir erkennen, was schlechte Gefühle wie Wut, Traurigkeit oder Angst in uns hervorruft. Das ist die Grundlage, um auf Dauer etwas zu verändern. Wenn wir beispielsweise merken, dass wir uns im Laufe eines Arbeitstages oft nicht gut fühlen, können wir erforschen, ob wir zu den entsprechenden Situationen unsere Einstellung verändern können, oder ob wir tatsächlich etwas im Außen ändern müssen. Auf jeden Fall nehmen wir die Verantwortung, und damit die Macht über unsere Gefühle und damit unser Leben wieder zu uns zurück.

Die Macht der Worte

Das nächste, was wir achtsam beobachten können, sind die Worte, die wir verwenden.

Schon in der Bibel steht „am Anfang war das Wort“. Worte sind die Grundlage für alles, was wir erschaffen und sollten weise gewählt sein. Nutzen wir Phrasen wie „schlag mich tot“ oder „brutal gut“, so schwingt „unbewusst“ etwas Negatives mit. Wir können uns, haben wir es erstmal bemerkt, angewöhnen, andere Worte zu benutzen.

Haben wir vor, Worte zu benutzen, um etwas Negatives über andere zu sagen, sollten wir sie schon gleich gar nicht aussprechen. Wir könnten uns darauf konzentrieren, all unsere Worte durch die drei Siebe des Sokrates laufen zu lassen. „Ist das, was du sagen willst, wahr?“ „Ist es gut?“ und „Ist es notwendig, dass du es sagst“? Wenn die Worte nicht alle drei Siebe passieren können, so sind sie es nicht wert, ausgesprochen zu werden.

Worte sind wie Schwerter. Werden sie benutzt und hinterlassen Wunden, so kann es sehr lange dauern, bis die Verletzungen beim anderen heilen und oft bleibt eine Narbe. Besser ist es, schon bevor man sie ausspricht, so achtsam zu sein, um sie konstruktiv zu formulieren.

Was tue ich da eigentlich?

Was wir weiter achtsam beobachten können, sind unsere Handlungen. Wir können alle Handlungen einer Woche überprüfen und uns fragen, „Warum tue ich das?“. Vielleicht tue ich es, weil ich es schon immer so getan und es nie mehr überprüft habe. Vielleicht tue ich es, weil bestimmte Glaubenssätze darunter liegen. Beispielsweise schnipste neulich der Fahrer eines Autos einen Zigarettenstummel aus dem offenen Autofenster. An der nächsten Ampel fragte ich ihn, was es für einen Sinn mache, die Zigarette aus dem Auto zu werfen, wo sie dann jemand anders wieder aufheben müsse. Der Fahrer könnte sich nun, würde er gerade ein Achtsamkeitstraining durchlaufen, fragen, was für Glaubenssätze hinter seinem Verhalten stehen. Vielleicht sind das Sätze wie „es werden Leute für’s Aufräumen bezahlt“ oder „Mein Verhalten macht sowieso keinen Unterschied“. Und er könnte diese Glaubenssätze ersetzten durch einen neuen Glaubenssatz, wie „wenn jeder achtsam sein Verhalten beobachtet und immer das bestmögliche Verhalten wählt, macht das auf der Erde einen riesengroßen Unterschied“.

Wenn wir anfangen, achtsam zu schauen, wie wir handeln, können wir uns ein Spiel daraus machen, z.B. einmal ganz anders zu handeln und zu schauen, was passiert. Z.B. können wir mal einen völlig anderen Weg zur Arbeit wählen, jeden grüßen, der uns auf dem Weg zur Arbeit begegnet oder (im fortgeschrittenen Stadium) statt eine Reise von langer Hand zu planen, zum Flughafen fahren und den nächsten Flieger nehmen, der geht. Wenn ich so agiere, merke ich langsam, dass ich in jedem Moment völlig neu entscheiden kann und das Leben wird ein Abenteuer. Dann merke ich, dass ich vom Autopiloten umschalten kann in ein völlig selbstbestimmtes Leben.

Kleine Tricks für den Alltag

Da wir es nicht gewohnt sind, dauerhaft bewusst und achtsam zu sein, bedarf es ein paar kleiner Erinnerungshilfen. Wir können Post-Its benutzen, oder Handy-Erinnerungen, die uns z.B. einmal pro Stunde erinnern, präsent und achtsam zu sein.

Außerdem ist es hilfreich, wenn wir uns morgens einen Zettel mit dem Thema schreiben, auf welches wir heute unsere Achtsamkeit lenken möchten. Abends können wir uns dann fragen, wie oft und wie gut dies uns gelungen ist. Übung macht auch hier den Meister!

Was bringt uns also ein bewusstes, von Achtsamkeit geprägtes Leben?

Achtsamkeit gegenüber allen Details unseres Alltags macht das Leben zu einer großen Abenteuerreise, auf der wir uns immer besser kennenlernen und das Ruder unseres Lebens selbst in der Hand haben. Ein Leben, in dem wir präsent und „da“ sind, ist interessanter und macht viel mehr Spaß. Von Achtsamkeit geprägte Beziehungen sind tiefer und erfüllter. Wir können die beste Version von uns selbst leben und wenn das Leben vorbei ist, können wir darauf auch zufrieden zurückblicken.

In diesem Sinne: Viel Freude beim Experiment „Achtsamkeit“!

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Herzlich

Nicole Jantzen

Dale Carnegie Business Coach

Authentizität – der Schlüssel zur persönlichen Stärke

In einer Welt, die stark durch gesellschaftliche Erwartungen, Konventionen und die Medien geprägt ist, ist es nicht immer leicht, die für sich richtigen Entscheidungen zu treffen. Oft sind wir hin und hergerissen zwischen dem, was uns als gesellschaftlich angemessen erscheint, was unsere Mitmenschen von uns erwarten, und unseren inneren persönlichen Wünschen. Hier ist es wichtig, eine angemessene, gesunde Balance zu finden. Der Erwartungsdruck ist hoch: angefangen in der Schule, später in Ausbildung und Berufsleben und vor allem im sozialen Umfeld und unseren Beziehungen.

Wie schaffe ich es, meine persönlichen Werte und Wünsche in meinen Handlungen zu berücksichtigen? Das Zauberwort lautet Authentizität. Wenn wir unsere Handlungen, Aussagen und Entscheidungen mit unseren eigenen Werten vereinbaren können, ist unser Handeln authentisch und unsere Mitmenschen werden es als „echt“ empfinden. Das wird auch unsere Beziehungen fördern.

Die Entscheidung, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, erfordert Mut; denn damit heben wir uns vielleicht von der Masse ab und müssen uns auch mal mit Unverständnis oder Kritik auseinandersetzen. Viele von uns wählen daher im täglichen Leben oft den einfachen Weg und verdrängen Auseinandersetzungen und Entscheidungen, die sie vor die Herausforderung stellen, sich für ihre eigenen Werte und Wünsche einzusetzen und dabei möglicherweise Unverständnis bei anderen auszulösen.

Ich beobachte es immer wieder: So viele von uns sind Schauspieler, weil sie es anderen recht machen wollen und nicht den Mut besitzen, für ihre Wünsche „aufzustehen“. Aber ist es nicht schade, dass wir uns, in einer modernen Welt, in der Werte wie Toleranz, Individualität und Selbstverwirklichung in aller Munde sind, verstellen müssen, weil wir glauben, dass wir nur so anerkannt werden?

Kontinuierliche Entwicklung und Reflektion gefordert

Authentizität ist eine Grundvoraussetzung für unsere persönliche Ausgeglichenheit und unser Glücksempfinden. Sie zu entwickeln, ist ein Prozess, der von uns Ehrlichkeit, Stärke und Selbstreflektion erfordert. Um sie zu erlangen, sollten wir uns folgendes beantworten:

  • Was macht mich aus – was sind meine persönlichen Stärken & Schwächen?
  • Welche Werte sind mir wichtig im Leben, für was möchte ich mich einsetzen?
  • Wie wirke ich auf andere Menschen? Stimmt das Feedback meiner Mitmenschen mit dem überein, was ich ausdrücken möchte?

Je klarer ich diese Antworten für mich selbst kenne, desto bewusster und entspannter kann ich durchs Leben gehen. Das Eingestehen und Bewusstmachen von Stärken und Schwächen erfordert Mut, aber führt auch zur persönlichen Authentizität. Im Laufe des Lebens werden wir uns die oben genannten Fragen vielleicht immer wieder etwas anders beantworten können, da wir uns in einem stetigen Lernprozess befinden, unsere Persönlichkeit weiterentwickeln und an unseren Stärken und Schwächen arbeiten.

Das „richtige“ Gefühl

Wir alle verfolgen unser eigenes Glück. Was bringt es uns da, uns zu verstellen, nur um anderen zu imponieren und zu gefallen? Wenn wir abends nicht in den Spiegel sehen können und mit einem unguten Gefühl zu Bett gehen, werden wir nicht glücklich sein. Sich dagegen für die eigenen Werte einzusetzen und auch einmal „Nein“ zu sagen, wenn es nicht von uns erwartet wird, wird uns eventuell Kritik einbringen, aber auch Anerkennung und vor allem ein gutes Gefühl.

In einer Welt voller Möglichkeiten, Lebensformen, Karriere- und Beziehungsmuster gibt es oft kein „Richtig“ und kein „Falsch“. Entscheidend für unsere Handlungen sollte sein, dass sie sich für uns persönlich richtig anfühlen. Dieses Gefühl, dass es sich für mich „richtig anfühlt“ – das schafft innere Ausgeglichenheit und Authentizität.

 

„Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man es gerne gewesen wäre.“

George Elliot, engl. Schriftstellerin

 

Wir sollten uns immer wieder klarmachen, dass wir selbst dafür verantwortlich sind, unsere Zeit so positiv wie möglich zu gestalten. Ein ehemaliger Kollege wiederholte als Führungskraft einen entscheidenden Satz vor seinem Team, um auf das ständige Jammern eines Mitarbeiters einzugehen. Er hielt er seine Handgelenke hoch und sagte „Siehst Du hier irgendwelche Fesseln? Nein! Ich kann jederzeit gehen.“ Diese Aussage trifft es genau: Es ist unsere eigene Entscheidung, wo wir hingehen und wer uns dabei begleitet. Hat eine Beziehung, die mich seit Monaten nur belastet, noch das Potential, sich wieder in einen für mich bereichernden Zustand zu entwickeln? Vertrete ich in diesem Job meine Werte oder will ich mich in Wirklichkeit in eine andere Richtung entwickeln, doch mir fehlt der Mut dazu? Dies sind typische Situationen, in denen jeder von uns entscheiden kann, ob er authentisch agieren und seinen persönlichen Wünschen folgen will oder ob er im aktuellen Zustand verharren und langfristig unzufrieden sein möchte.

Wir alle erwarten im täglichen Leben das Höchstmaß an Qualität bei Produkten und Dienstleistungen. Dann sollte dies doch auch unser Maßstab für das eigene Leben sein: Unsere Zeit so zu optimieren, dass sie uns erfüllt und glücklich macht. Das erfordert von uns Eigeninitiative, Mut und Reflektion. Aber diese Anstrengungen lohnen sich! Und wer weiß schon vorher, welche Überraschung uns der nächste Schritt im Leben bietet. Ich jedenfalls möchte irgendwann zurückblicken und sagen können: „Ja, ich habe mein Leben so gut es ging nach meinen eigenen Werten gestaltet. Es war vielleicht nicht immer leicht, aber im Großen und Ganzen habe ich meine Ziele verfolgt, bereue nichts und hatte eine glückliche und spannende Zeit.“

Gehen Sie also authentisch durchs Leben gehen, verfolgen Sie mutig Ihre Ziele und setzen Sie sich für Ihre Werte und Meinungen ein! Sie werden damit einerseits respektiert und andererseits – und das ist noch viel wichtiger – sind Sie im Frieden mit sich selbst, führen ehrliche Beziehungen und können mit einem guten Gefühl durch den Tag gehen.

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Herzlich

Kosima Köpke

Dale Carnegie Marketing

 

 

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