Hinter dem Tellerrand geht‘s weiter – Arbeiten im internationalen Umfeld!

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Die zunehmende Internationalisierung des Arbeitsmarktes birgt zahlreiche Chancen, bringt für Unternehmen jedoch auch gewisse Herausforderungen mit sich.

Die Grundvoraussetzungen für die Arbeit im internationalen Umfeld sind unter anderem Offenheit, Neugierde und eine gute Portion Wissensdurst und Mut. Klar, wenn man bedenkt, dass man sein Zuhause mit Familie und Freunden für eine ganze Weile nicht sehen wird und sich in einem neuen Land und neuer Umgebung einleben muss.

Als erfolgreiche und gute Führungskraft sind hier nicht nur umfangreiche Fremdsprachenkenntnisse vorausgesetzt. Die Tätigkeit bzw. das Umfeld verlangt auch, sich mit den Gegebenheiten der einzelnen Länder genauestens vertraut zu machen. Denn Dinge, die für uns selbstverständlich sind, können in der Ferne völlig anders gewertet werden.

Denken wir nur mal an die unterschiedlichen Religionen und dazugehörigen Feiertage sowie Bräuche und Traditionen. Hier müssen Führungskräfte täglich auf‘s Neue Toleranz zeigen. Denn in Europa haben wir komplett andere Gewohnheiten verglichen mit z.B. Mitarbeiter aus dem Raum Asien und dem Mittleren Osten. Feiertage haben immense Auswirkungen auf die Urlaubsplanung im Team und Gebetszeiten können die Einteilung der Schichten weitgehend beeinflussen. Letztendlich müssen auch Essensgewohnheiten und vor allem kulturell bedingte Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und Denkweisen immer wieder berücksichtigt werden…

Inzwischen habe ich bereits in 5 von 7 Kontinenten gearbeitet und 30 Länder bereist. Aus meiner Erfahrung heraus möchte ich Ihnen nun ein paar Tipps für Führungskräfte mit einem internationalen Team mit an die Hand geben:

  • Begegnen Sie Ihren Mitarbeitern mit ehrlichem Interesse und stellen Sie Rückfragen. Denn mit Empathie und Neugier auf andere Kulturen werden Sie ein größeres Verständnis für deren Bedürfnisse bekommen.
  • Zeigen Sie Respekt und nehmen Sie immer wieder die Perspektive der anderen ein. Als eine Art Mentor können Sie dann objektiv handeln und so Konflikte im Team vorbeugen bzw. reduzieren.
  • Verbringen Sie Zeit mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen. Berufliche Meetings aber auch private Team-Events schaffen eine Ebene für Gemeinsamkeiten, die das gegenseitige Vertrauen stärken.
  • Erklären Sie Ihre Handlungen und schaffen Sie hier eine große Transparenz.
  • Mit einer offenen Kommunikation lassen sich viele Konflikte wie z.B. Missverständnisse und Sprachbarrieren vermeiden.

Mit dem Bewusstsein für die unterschiedlichen Kulturen und viel Aufgeschlossenheit sowie Verständnis für unser Gegenüber werden wir alle auch im internationalen Umfeld mehr Erfolg haben. Arbeit im internationalen Umfeld erweitert unseren Horizont, macht viel Spaß und ist auch unglaublich spannend. Es ist am Ende also viel mehr als nur ein Blick über den Tellerrand –  man lernt dabei eine ganze Menge über sich selbst, seine eigenen Angewohnheiten und deren Wirkung auf andere, um letztendlich sein volles Potenzial zu entfalten.

annKr

Mit herzlichen Grüßen

Ann Kristin Wulf

(Dale Carnegie Trainerin)

Expatriates im Unternehmen halten

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

einmal ein paar Monate oder länger beruflich nach Indien, Nahost oder in die USA? Für viele Menschen ist eine Entsendung ins Ausland eine wertvolle Erfahrung. Wenn sie dann zurück kommen, wird es allerdings oft schwierig. Manchen ehemaligen Expatriates fällt es schwer, sich wieder an die (Unternehmens-)Kultur in Deutschland zu gewöhnen. Andere haben hohe Erwartungen und glauben, ihr Auslandsaufenthalt müsse als Karriereturbo wirken. Ist das nicht oder nicht automatisch der Fall, entsteht Unzufriedenheit. Dem Arbeitgeber drohen Reibungsverluste und er riskiert sogar, seine Mitarbeiterin beziehungsweise seinen Mitarbeiter an einen Wettbewerber zu verlieren.

Um das zu verhindern, ja, die Situation positiv zu nutzen, ist Personalentwicklung gefragt. Die Ex-Expatriates dürfen nicht in ein Motivationsloch fallen, sie sollten Perspektiven bekommen und sie brauchen Wertschätzung. Natürlich kann nicht jeder gleich in eine Führungsposition befördert werden, weil er einige Zeit in einem anderen Land verbracht hat. Möglich und unabdingbar ist es aber, ihm anspruchsvolle Aufgaben zu geben, ihn herausfordern, ihm den Glauben an seine Fähigkeiten zu beweisen. Mittelständler und auch Großunternehmen mit internationaler Ausrichtung haben gar keine andere Wahl, als die Rückkehrer mit besonderer Aufmerksamkeit zu behandeln, um nicht Unruhe in den Betrieb zu bringen oder wertvolles Wissen zu verschenken.

Das Problem zu erfassen und sich darüber Gedanken zu machen, ist dabei schon einmal die halbe Miete. Danach gilt es, den Mitarbeitern mit Auslandserfahrung spezielle Trainings anzubieten. Zwar erfordert das Investitionen, die sich aber in der Regel schnell auszahlen. Neben den Ex-Expats sollten auch deren Führungskräfte Hilfestellungen bekommen. Schließlich spielen die Manager eine Schlüsselrolle bei der Wiedereingliederung, denn sie sind es, die hauptsächlich die Verantwortung dafür tragen, ob sich die Mitarbeiter wohl fühlen oder nicht. Daher sollten sie den Heimgekehrten beispielsweise auch einmal über das übliche Maß hinaus Anerkennung für das Geleistete zollen. Wer sich wichtig fühlt, der identifiziert sich mit „seinem“ Unternehmen und der schöpft sein Potenzial aus, leistet also das Maximum für den Betrieb.

Ihr

Uwe Göthert