Brauchen wir eine neue Urlaubspolitik?

Liebe Leserinnen und Leser,

flexible Arbeitszeiten und modere Urlaubsregelungen sind für Arbeitnehmer bei der Job-Wahl immer wichtiger. Aktuell wird zu diesen Themen so viel ausprobiert und diskutiert wie noch nie.

Unternehmen überarbeiten ihre Firmenpolitik aus einer Vielzahl an Gründen und nehmen gerade in den Bereichen flexibler Arbeitsort, -zeit und Urlaub viele Anpassungen vor. Dies beinhaltet die Regelung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance und die Verringerung von zeitraubendenden Organisations- und Administrationsaufgaben für die Führungsebene, in dem der Mitarbeiter mehr Eigenverantwortung übertragen bekommt.

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Die meisten Firmen stehen einer neuen Urlaubspolitik eher skeptisch gegenüber. Sie sind besorgt, dass sich zu lange Auszeiten und zu lockere Arbeitszeitregelungen negativ auf die Leistung und Produktivität auswirken.

Eine eigenständige Urlaubszeitregelung durch den Mitarbeiter bedeutet aber ja nicht, dass das Unternehmen den Urlaub nicht mehr genehmigen muss. Die Angestellten können mit dieser Regelung keineswegs beschließen, der Arbeit einfach spontan fernzubleiben.

Flexible Urlaubsregelung funktioniert viel mehr mit klaren Richtlinien. Der Angestellte bekommt die Chance und das Vertrauen der Vorgesetzten, die eigenen Wünsche mit den Anforderungen des Unternehmens zur Erreichung der Unternehmensziele gegenüberzustellen. Der Mitarbeiter sollte dann eigenständig abwägen können, ob der Urlaub möglich ist oder nicht.

Ein weiterer Aspekt, den es zu überdenken gilt, ist die Produktivität. Spannend sind hier die Erfahrungen einiger Unternehmen, die dieses Konzept bereits ausprobiert haben – getrieben von dem Wunsch nach weniger Papierkram und einer besseren Work-Life-Balance für die Mitarbeiter. Das Ergebnis war erstaunlich. Denn im Endeffekt haben die Mitarbeiter nicht mehr Auszeit genommen als mit der vorherigen Urlaubsregelung.

Außerdem gilt es als unumstritten, dass die Mitarbeiter, die sich ein paar zusätzliche Urlaubstage gegönnt haben, bessere Ergebnisse geliefert haben und auf einem höheren Niveau gearbeitet haben. Es hat sich gezeigt, dass High Performer sich zwar mehr freie Tage nehmen, dies jedoch nicht zum Nachteil der Firma passiert, sondern im Gegenteil sogar für bessere Ergebnisse sorgt.

Für mich lassen sich daraus zwei Dinge ableiten:

  • Unternehmen sollten Arbeitsplätze schaffen, an denen dem Mitarbeiter nicht langweilig wird, er aber auch gefordert ist. Mitarbeiter wollen nicht ständig belohnt werden – es geht vielmehr um gegenseitig Vertrauen und ein Arbeiten auf Augenhöhe.
  • Wenn sich Unternehmen zu einer offenen Urlaubspolitik entschließen, sollten sie gleichzeitig klare Erwartungen und Ziele an den Mitarbeiter kommunizieren. Nur so kann der Mitarbeiter einschätzen, ob eine Auszeit möglich ist und wird infolgedessen produktiver arbeiten.

Ich glaube, dass Stress am Arbeitsplatz ein immer wichtigeres Thema für Unternehmen wird. Eine offene Urlaubspolitik kann hier genau das Werkzeug sein, um Führungskräften und Mitarbeitern Wertschätzung entgegenzubringen und damit mehr Erfolge und Produktivität zu generieren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erholsame Urlaubszeit.

Ihr

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Uwe Göthert

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