Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in einem Unternehmen ist normalerweise klar definiert, wer Führungskraft ist und wer nicht. Doch lassen sich Leader wirklich so eindeutig identifizieren? Oder kann nicht Führung vielmehr überall stattfinden? Denken Sie etwa an Kollegen, von denen Sie Entscheidendes gelernt haben. Oder überlegen Sie, was Sie anderen geben und wie Sie den Erfolg des Betriebs jenseits von Ihrer Kerntätigkeit fördern.
Führung ist im weiteren Sinne all das, was mit Einfluss und Beeinflussung zu tun hat. Damit meine ich weder Machtausübung noch Manipulation. Unabhängig von der formalen Position kann jeder zum „Vorgesetzten“ werden, wenn er als Erster eine Idee hat, andere davon überzeugt und mitreißt.
Auch Menschen, die beherzt auf eigene Faust handeln, wenn keine Zeit zur detaillierten Abstimmung bleibt, erweisen sich damit als Führungspersönlichkeiten. So betrachtet ist Führung die Fähigkeit zur Initiative und zur Verantwortung, zur schnellen Verarbeitung von Informationen sowie zur Koordinierung von Aktivitäten.
Im positiven Sinne ausgeübt sorgt Führung dafür, dass die Interessen aller Beteiligten sowie natürlich auch des gesamten Unternehmens berücksichtigt werden. Wer sein Potenzial zur Machtanwendung ausschöpft, der wahrt häufig nur seine eigenen Interessen. Ein wahrhaft Führender ist dazu durch das Vertrauen der anderen legitimiert, ein ausschließlich als Vorgesetzter Agierender handelt nur legal.
Wir sind also alle Führende, wenn wir die Chance dazu ergreifen.
Ob Sie das tun hängt, verständlicherweise stark mit Ihrem Selbstwertgefühl zusammen. Und das ist der Punkt, an dem Sie sich klarmachen sollten, was genau Ihren Wert bestimmt. Ist es das, was Sie tun und bisher erreicht haben? Nein – es ist das, was Sie sind und können! Wenn Sie das verinnerlichen, sinkt Ihre Abhängigkeit vom Tageserfolg. Sie trauen sich mehr zu, glauben an Ihre Stärken, haben weniger Angst zu scheitern und mehr Spaß an Ihrer Arbeit. Beste Voraussetzungen, um also tatsächlich nachhaltig erfolgreich zu werden!
Ihr
Uwe Göthert